Was zunächst aus der Not geboren war, scheint ein Modell für die kommende Zeit der Sanierung unseres Schulgebäudes zu werden.
In den letzten Wochen hat das Kollegium unserer Schule die vielfältigen Möglichkeiten unserer digitalen Kompetenzen genutzt, um den Unterrichtsausfall so weit wie möglich zu kompensieren. Es wurden Arbeitsaufträge digital an die Lerngruppen versendet, interaktive Arbeitsblätter und Präsentationen verteilt und Videokonferenzen abgehalten. Schülerergebnisse wurden digital eingesammelt und durch Audiofeedbacks der Lehrkräfte ergänzt.
Mittlerweile schätzen viele Schulmitglieder die neuen Möglichkeiten. „Ich fühle mich nicht mehr so belastet, weil ich nicht bei 30 pubertierenden Kindern im Klassenraum für Ruhe sorgen muss. Bei einer Videokonferenz kann ich ganz einfach alle Teilnehmer stumm schalten.“, so eine Lehrkraft unserer Schule.
Auch Schüler stehen dem Vorhaben positiv gegenüber: „Das finde ich total cool, denn dann kann ich endlich während des Unterrichts nebenbei Musik hören, chatten oder YouTube laufen lassen. Das ist im normalen Unterricht immer etwas schwieriger.“
Für Schulleiter Frank Becker Grund genug, über eine Fortführung dieser erfolgreichen Methoden auch für die Zukunft nachzudenken. „Unser Schulgebäude soll bald saniert oder sogar neu gebaut werden. Hier wäre es ein großer logistischer Aufwand, mit der Schulgemeinde in verschiedene Gebäude umzuziehen, die auch noch weit voneinander entfernt sind. Die in den letzten Wochen erprobten Arbeitsformen könnten uns daher von diesen Unannehmlichkeiten befreien. Systemisch gedacht ganz klar ein Schritt in die richtige Richtung.“
Und so entstand die Idee: Warum können wir für die Zeit der Sanierung/des Neubaus die digitale Versorgung mit dem Lernstoff nicht einfach fortführen? Nicht nur die Lehrer-Schüler-Interaktion kann so aufgefangen werden. Auch Konferenzen und Dienstbesprechungen können über die modernen Medien für alle effizient durchgeführt werden.
Auch der Schulträger steht dem Projekt positiv gegenüber. „Wenn wir für das nächste Jahr keine alternativen Räume bereitstellen müssen, wird der Stadthaushalt enorm entlastet. Nicht nur die Aufbereitung von z.B. der ehemaligen Realschule würde entfallen, auch die Kosten für die tägliche Reinigung sowie Strom- und Heizkosten könnten eingespart werden.“
Um dies für alle organisatorisch zu bewältigen, verhandelt die Schulleitung mit dem Schulträger gerade darüber, dass allen Schulmitgliedern für diese Zeit ein Tablet zur Verfügung gestellt wird. Aus dem Rathaus kam bereits grünes Licht für weitere Planungen.
Nachtrag:
Sicherlich ist nicht unbemerkt geblieben, dass es sich bei diesem Artikel um unseren jährlichen Aprilscherz handelte.